Aus der Reihe «Impuls-abc 2024»
Früher war ich eindeutig der Typ „Miesepetra“
„das Glas ist halb leer“ oder
„Hilfe, das kann ja nicht gut gehen“ oder
„das wird jetzt bestimmt gaaanz doof“ oder
„das kann ich eh nicht“ oder…..
Heute freue ich mich darüber und bin dankbar, in vielen Situationen das Glas als halb voll zu betrachten.
In einer Welt voller Herausforderungen, Unsicherheiten und Rückschlägen scheint es oft leichter, sich dem Pessimismus hinzugeben. Nachrichten über Umweltkrisen, soziale Ungerechtigkeiten und persönliche Probleme können uns schnell entmutigen. Doch gerade in solchen Zeiten ist eine positive, optimistische Haltung wichtig. Aber was genau bedeutet Optimismus, warum ist er so relevant, und wie können wir ihn kultivieren?
Was ist Optimismus?
Optimismus ist mehr als nur die Annahme, dass „alles gut wird“. Es ist eine innere Einstellung, die darauf vertraut, dass Herausforderungen bewältigt werden können und dass selbst schwierige Situationen, Potenzial für Wachstum und Lernen bietet. Optimismus bedeutet nicht, die Augen vor Problemen zu verschliessen oder in naiver Hoffnung zu verharren. Nein, es geht darum, das Beste in jeder Situation zu sehen und aktiv an einer positiveren Zukunft zu arbeiten.
Gesunder Optimismus
Eine optimistische Haltung zu bewahren ist bestimmt nicht immer leicht. Jedoch haben wir die Möglichkeit, uns einen gesunden Optimismus zu eigen zu machen und wann immer möglich, mit ihm durch unseren Alltag, durch unser Leben zu gehen. Der wunderbare Sebastian Mauritz, der für mich die Tür zu dem so wertvollen Thema der Resilienz weit aufgestossen hat, spricht von eben diesem gesunden Optimismus.
„…Eine optimistische Einstellung bedeutet nicht, dass immer alles funktionieren muss. Ein gesunder Optimismus zeichnet sich dadurch aus, auch negative Emotionen und Erlebnisse wahrzunehmen, sie aber nicht überwiegen zu lassen.“ (Sebastian Mauritz)
Meine Sicht auf Optimismus
Da ist einmal das Vertrauen ins Leben - Durch all meine gemachten Erfahrungen, weiss ich, dass auch herausfordernde Zeiten vorübergehen und ich von ihnen lernen kann. Dieser Umstand, das Vertrauen in meine Fähigkeiten sowie die Dankbarkeit, die ich in mir trage, lassen mich Optimismus fühlen.
Und ja klar, auch bei mir drückt die Miesepetra immer mal wieder durch. Der Vorteil heute ist, dass ich mir dieser pessimistischen Gefühle meist bewusst werde und sie nutze, um herauszufinden, was mich an einer Situation stört. Was mir zum Beispiel Angst macht oder mich so irritiert. Gelingt mir das, kann ich das Geschehene neu überdenken und im besten Fall auch positiv bewerten und in meinen Möglichkeiten entsprechend beeinflussen.
Die Vorteile des Optimismus
Studien zeigen, dass optimistische Menschen tendenziell glücklicher, gesünder und erfolgreicher sind. Hier einige Gründe, warum Optimismus so wertvoll ist:
Bessere psychische Gesundheit: Optimisten erleben weniger Stress, da sie Probleme nicht als unüberwindbar betrachten. Sie neigen dazu, aktiv nach Lösungen zu suchen und sind widerstandsfähiger gegenüber Rückschlägen. Ihre positive Einstellung trägt dazu bei, Ängste und depressive Verstimmungen zu verringern.
Physische Gesundheit: Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Optimismus mit einer besseren Gesundheit verbunden ist. Optimisten haben ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine höhere Lebenserwartung. Dies könnte daran liegen, dass sie stressbedingte Hormone besser regulieren und sich schneller von körperlichen Erkrankungen erholen.
Erhöhte Resilienz: Optimismus verleiht Menschen die Kraft, auch nach Rückschlägen weiterzumachen. Statt sich von Misserfolgen entmutigen zu lassen, sehen sie sie als Lernchancen. Diese Einstellung fördert die Entwicklung von Resilienz, also der Fähigkeit, sich von schwierigen Lebensumständen zu erholen.
Bessere zwischenmenschliche Beziehungen: Menschen, die optimistisch sind, strahlen Zuversicht und Freude aus. Das zieht andere Menschen an und fördert gesunde, unterstützende Beziehungen. Optimisten kommunizieren effektiver und sind oft bereit, Konflikte konstruktiv zu lösen.
Erfolgreicheres Handeln: Optimistische Menschen setzen sich eher Ziele und arbeiten hart daran, diese zu erreichen. Ihr Glaube an eine positive Zukunft treibt sie an, Risiken einzugehen und neue Chancen zu ergreifen. Diese innere Motivation fördert oft den beruflichen und persönlichen Erfolg.
Kann man Optimismus lernen?
Viele Menschen glauben, dass Optimismus eine angeborene Eigenschaft ist – entweder man hat sie oder eben nicht. Doch das stimmt so nicht ganz. Optimismus ist eine Fähigkeit, die wir entwickeln und stärken können. Hier einige Strategien, um eine optimistischere Lebensweise zu fördern:
Achtsamkeit üben: Achtsamkeit hilft uns, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und negative Gedankenmuster zu durchbrechen. Durch bewusste Wahrnehmung unserer Gedanken und Gefühle können wir unsere Einstellung schrittweise in eine positivere Richtung lenken.
Dankbarkeit praktizieren: Sich täglich auf das zu besinnen, wofür man dankbar ist, verändert den Fokus vom Mangel hin zur Fülle. Dankbarkeit fördert nicht nur positive Gefühle, sondern hilft uns auch, Optimismus zu entwickeln, indem wir uns bewusst machen, was bereits gut in unserem Leben läuft.
Negative Gedanken hinterfragen: Oftmals neigen wir dazu, in negativen Denkmustern festzustecken. Diese Gedanken sollten wir hinterfragen. Was spricht dagegen, dass etwas Positives passieren kann? Indem wir unsere eigenen Annahmen herausfordern, können wir eine realistischere und optimistischere Sichtweise einnehmen.
Realistische Ziele setzen: Optimisten haben Visionen, aber sie setzen sich auch erreichbare Ziele. Indem wir kleine Erfolge feiern, stärken wir unser Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und fühlen uns ermutigt, grössere Herausforderungen anzunehmen.
Umgang mit Rückschlägen üben: Statt Misserfolge als Zeichen für unser Scheitern zu sehen, sollten wir sie als Lernchancen betrachten. Rückschläge sind Teil des Lebens, aber wie wir darauf reagieren, macht den Unterschied. Optimisten akzeptieren Niederlagen, reflektieren sie und machen weiter.
Optimismus in Zeiten von Krisen
Es ist leicht, optimistisch zu sein, wenn alles gut läuft. Doch die wahre Kraft des Optimismus zeigt sich in Krisenzeiten. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, wie schnell sich unser Leben verändern kann. Ob durch die Pandemie, politische Instabilität oder Umweltkatastrophen – solche globalen Herausforderungen fordern uns mental und emotional heraus.
Optimismus hilft uns, in diesen Zeiten einen klaren Kopf zu bewahren. Er gibt uns die Kraft, nicht in Angst zu verharren, sondern proaktiv nach Lösungen zu suchen.
Also für mich ist klar
Optimismus ist keine Flucht vor der Realität, sondern er ist ein Schlüssel zu mehr Wohlbefinden im Alltag.
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