Vor drei Monaten kam mein älterer Sohn (23J.) zu mir und eröffnete mir, dass er in 5 Wochen auszieht. Meine ersten Gefühle / Reaktionen: 💚 Überraschung, da er jetzt doch um einiges rascher das Nest verlässt als geplant. 💚 Freude, dass er mit seinen besten Freunden, die er bereits einige Jahre kennt, in eine WG zieht. 💚 Tränen, da mein Mutterherz neben der Freude auch Trauer empfindet.
Vor drei Wochen kam mein jüngerer Sohn (20J.) zu mir und eröffnete mir, Ihr ahnt es, dass er in 3 (!) Wochen auszieht. Meine Gefühle / Reaktionen: 💚 Nicht so grosse Überraschung, da er schon länger eine Wohnung sucht und ich mich vorbereiten konnte. Und dennoch bin ich etwas gefordert, da es jetzt so rasch geht. 💚 Freude, dass er eine bezahlbare Wohnung in einem beliebten Quartier «ergattern» konnte (und dies bei 80 Mitbewerbern und ohne Vitamin B!). 💚 Tränen, da mein Mutterherz neben der Freude auch Trauer empfindet.
Wow – und hier bin ich nun – in meinem Büro, das noch vor kurzem das Zimmer meines älteren Sohnes war und in dem sich nun die Umzugskisten meines zweiten Sohnes stapeln. Zwischen Stolz, Wehmut und Freude tauchen vor meinem geistigen Auge Bilder und Situationen aus unseren gemeinsamen Jahren auf. Ich versuche mir Fragen zu meinen Qualitäten als alleinerziehende Mutter zu beantworten und reflektiere die Situation, als ich vor vielen Jahren auch relativ kurzfristig von zu Hause auszog. Ich horche in mich hinein und ja klar, da kommen auch Fragen in Bezug auf meine eigene Zukunft hoch. Wie wird das sein so ohne Kinder zu wohnen? Wirst du die Stille geniessen oder wird sie dir zu viel werden? Wie wird dein Leben in einigen Monaten und Jahren aussehen. Werden wir uns wie angedacht regelmässig treffen, oder wird der Alltag jeden einzelnen von uns so in Beschlag nehmen, dass nur wenig Zeit dafür bleibt?
Je länger ich nachdenke und in mich hinein höre, desto bewusster wird mir das Gefühl von Dankbarkeit. 💚 Dankbar dafür, dass ich meine beiden Söhne bis hierhin begleiten durfte. 💚 Dankbar dafür, was ich alles durch sie erleben und lernen durfte. 💚 Dankbar dafür, dass beide so grossartig mit Herausforderungen umgehen. 💚 Dankbar dafür, dass sie so sind wie sie sind.
Ja, es ist ein Lebensumbruch für uns alle, und ja, das ist der Lauf des Lebens – irgendwann werden wir Eltern von unseren Kindern (zumindest räumlich) verlassen und das ist auch gut so! Was ich bestimmt weiss ist, dass mir unsere gemeinsamen Abende voller Musik und guter Gespräche sehr fehlen werden! Und ich werde in der kommenden Zeit bestimmt noch ein paar Stunden mit Erinnerungen, Selbstreflexionen, Loslassen, Zukunft planen und meinem Dankbarkeitstagebuch beschäftigt sein. Und was ich auch noch ganz bestimmt weiss ist, dass ich zuversichtlich und gespannt bin, was der neue Lebensabschnitt für uns alle mit sich bringt.
An meine grossartigen Söhne: DANKE Jungs, dass ihr in meinem Leben seid – Mum ❤️
An Euch geschätzte Leser:innen: Danke, dass Ihr bis hierhin gelesen habt und sollte es Euch ähnlich ergehen, denkt daran, Ihr seid nicht alleine 😉
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